Mutterschaftsvorsorge PLUS
Hierbei handelt es sich um Leistungen, ausserhalb der Versorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen, also um sogenannte Individuelle GesundheitsLeistungen (IGEL).
Test auf Ringelröteln (Parvorvirus B19)
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine relativ harmlose Kinderkrankheit (Erythema infectiosum), die durch den Erreger Parvovirus B19 verursacht wird. In der Schwangerschaft kann eine Infektion jedoch ernste Komplikationen beim ungeborenen Kind hervorrufen. Das Parvovirus B19 befällt vorwiegend die roten Blutkörperchen. Es entwickelt sich eine Blutarmut des ungeborenen Kindes mit der Folge eines Sauerstoffmangels. Wasseransammlungen in Kopf und Körper des Ungeborenen bis zum Tod des Kindes sind möglich.
Ungefähr zwei Drittel aller Erwachsenen haben in ihrem Leben eine solche Infektion durchgemacht und sind immun gegen das Virus. Ein einfacher Bluttest kann Ihnen über Ihren Status Aufschluss geben.
Toxoplasmose-Screening
Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektion, welche durch rohes Fleisch oder Katzenkot übertragen werden kann. Ein gesunder Erwachsener merkt die Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii normalerweise nicht.
Gefährlich ist die Infektion jedoch für ein ungeborenes Kind – mit potenziell schwerwiegenden Folgen für das Kind, z. B. Schäden am Auge (Blindheit) oder Gehirn (Wasserkopf).
Eine Erstinfektion mit Toxoplasmose in der Schwangerschaft ist ein ernst zu nehmendes Problem
Die Infektion lässt sich am einfachsten durch einen Labortest nachweisen. Eine Blutentnahme genügt.
Test auf Windpocken
Windpocken gehören zu den so genannten Kinderkrankheiten und werden durch eine Infektion
mit Varizella-Zoster-Viren (VZV) verursacht. Die meisten Menschen haben bereits als Kind Windpocken gehabt, dennoch hat jede 20. Schwangere keine durch die eigene Erkrankung als Kind entstandene Immunität. In diesen Fällen können Windpocken eine ernsthafte Gefahr für Mutter und Kind bedeuten.
Folgen bis zur 20. Schwangerschaftswoche können sein:
Minderwuchs, Hautnarben und Geschwüre, Veränderungen der Gliedmaßen, kleiner Schädel, Gehirnschäden, Lähmungen, Krampfanfälle, Gehirn- und Augenentzündungen.
Erkrankt die Mutter zur Zeit des Geburtstermins, besteht Lebensgefahr für das Kind. Sein Immunsystem ist noch nicht reif, sich gegen den schweren Infekt zu wehren, und von seiner Mutter hat es keine schützenden Antikörper mitbekommen. Der so genannte "Nestschutz" fehlt.
Ein einfacher Bluttest kann Ihnen über Ihr Risiko Aufschluss geben.
Test auf Zytomegalie
Die Zytomegalie-Virus-Infektion ist die häufigste Infektion in der Schwangerschaft. Ca. 10 % der betroffenen Kinder zeigen bei der Geburt oder später Infektionssymptome. Bei 10–15 % der Kinder kommt es zu Spätschäden wie zu Verkalkungen des Gehirns, einer Entzündung der Netzhaut oder Taubheit.
Die Blutuntersuchung sollte in der Frühschwangerschaft (1. bis 4. Monat) erfolgen.
Test auf Gestationsdiabetes (Schwangerschaftszucker) - 75gr OGTT (Zuckertest)
Der Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes ist eine besondere Form des Diabetes, die
während der Schwangerschaft zum ersten Mal auftritt. Gestationsdiabetes kommt recht häufig vor. In Deutschland betrifft er ungefähr 5 Prozent aller Schwangeren.
Die Ursachen des Gestationsdiabetes liegen einerseits an verschiedenen Schwangerschaftshormonen, die zu einer Erhöhung des Blutzucker-Spiegels führen, andererseits an der Ernährung, die in der Schwangerschaft häufig nicht optimal ist, des weiteren braucht die Mutter während der Schwangerschaft mehr Insulin. Kann die Bauchspeicheldrüse diesen erhöhten Bedarf an Insulin nicht liefern, so entsteht ein Gestationsdiabetes.
Die betroffenen Kinder werden dicker und größer, gleichzeitig scheidet das Kind mehr Urin aus, wodurch die Fruchtwassermenge zunimmt. Dieses sind Risiken für eine Frühgeburt. Außerdem ist das Risiko einer Neugeborenengelbsucht höher.
In seltenen Fällen kann es sogar zum Versterben des Kindes im Mutterleib kommen.
Der Vorteil des Gestationsdiabetes ist, dass man diese Erkrankung behandeln kann, vorausgesetzt,
dass sie diagnostiziert wird.
Ein Gestationsdiabetes wird durch einen so genannten„Zuckerbelastungstest“ festgestellt.
Sie müssen nüchtern bei uns in der Praxis erscheinen, nach der ersten Blutabnahme wird eine vorgefertigte Glukoselösung getrunken, dann erfolgt eine erneute Blutabnahme nach einer und nach zwei Stunden. Die Durchführung eines Zuckerbelastungstests wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche empfohlen!
Sollte sich zeigen, dass sie einen Gestationsdiabetes haben, werden wir Sie einen kompetenten Diabetologen zur Therapie überweisen.
Test auf ß-hämolysierende-Streptokokken
B-Streptokokken sind Bakterien, die unter anderem im Darm- und Urogenitaltrakt des Menschen vorkommen können. Eine Besiedlung mit B-Streptokokken findet sich bei 10% - 15 % aller Frauen. Der größte Teil dieser Frauen hat keine Krankheitserscheinungen. Bei infizierten Schwangeren besteht das Risiko vor allem darin, dass Neu- und insbesondere Frühgeborene während der Passage des Geburtskanals durch dort vorkommende Erreger infiziert werden können. Hierdurch können schwere Infektionen bei Neugeborenen entstehen. Die Erreger werden durch einen gynäkologischen Abstrich zum Ende der Schwangerschaft nachgewiesen und können dann mit Antibiotika behandelt werden.
Weitere Informationen (auch über die entstehenden Kosten) erhalten Sie in einem persönlichen Gespräch.